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Sind Sie ein Rasenmäher oder ein Rasenmulcher? Man könnte sagen, das ist fast eine Glaubens- und Geschmacksfrage. Doch generell lässt sich das gar nicht beantworten, ob Mähen oder Mulchen besser ist. Das hängt vom jeweiligen Rasen, Standort und den Bodenverhältnissen, aber auch der Gartensaison und der Gartennutzung ab. Und nicht zuletzt davon, ob man eine ökologische Gartenpflege betreiben will. Wir geben Ihnen gleich hier ein paar Tipps dazu.
Vom Mulchen spricht man, wenn zerkleinerte Pflanzen, Laub oder der Rasenschnitt als lose oberste Bodenschicht aufgebracht werden. Die Mulch-Methode kann in fast jedem Gartenbereich – wie auf dem Rasen, auf Beeten oder unter Bäumen sowie Hecken – angewandt werden und kann Gärtnern nicht nur helfen, Arbeit, Zeit und Geld zu sparen, sondern auch den Boden durch das Auftragen des organischen Materials zu schützen und mit Nährstoffen zu versorgen. Mulchen zählt zur ökologischen, natürlichen Gartenpflege.
Neben Beeten und unter Bäumen oder Sträuchern profitiert auch der klassische Rasen von organischem Mulch. Dem Rasen werden beim Mulchmähen nicht nur natürliche Nährstoffe einfach und regelmäßig zugeführt, man spart sich das Einsammeln und Entsorgen des Grasabschnitts. Mulcht man seinen Rasen, wird das Schnittgut nicht im Korb des Rasenmähers aufgefangen, sondern von den Messern des Mulchmähers fein gehäckselt und auf der Grasnarbe verteilt: Das Mähen, Schnittgutentsorgen und Düngen erfolgen quasi in nur einem Arbeitsgang.
Der Clou für Sie: Sie sparen Zeit, auch wenn Sie etwas häufiger mähen sollten, und tun gleichzeitig Gutes für die Umwelt. Denn: Mit dem Aufwuchs des Rasens werden Nährstoffe aus dem Boden gezogen. Wird der gemähte Rasenschnitt entsorgt, gehen viele Nährstoffe, die im geschnittenen Gras stecken, für den Rasen und den Boden verloren und können nur durch Dünger ersetzt werden. Es sei denn, man führt den Rasenabschnitt durch das Mulchen dem Rasen wieder zu.
Vorteile Mähen
Immer ein gepflegtes Schnittbild: Rasen sieht „sauber“ aus.
Kein feiner Rasenschnitt ist bei der Rasennutzung z.B. fürs Spielen auf dem Rasen im Weg.
Geringere Mäh-Häufigkeit ist erforderlich.
Rasenschnitt kann selbst getrennt kompostiert und als Dünger verwendet werden.
Bei bestimmten Bodenbedingungen sinnvoller – siehe Nachteile Mulchen.
Nachteile Mähen
Nährstoffe gehen verloren. Der Nährstoffkreislauf wird unterbrochen.
Gemähter Rasen muss zusätzlich mehr gedüngt werden.
Rasenschnitt muss entsorgt werden.
Im Sommer weniger trockenresistent => mehr Bewässerung notwendig.
Vorteile Mulchen
Weniger Düngung nötig.
Geschlossener Nährstoffkreislauf: Mulch liefert dem Boden Nährstoffe (wie ein Dünger), verbessert das Bodenleben und die Bodenstruktur.
Schöne grüne Rasenfarbe durch hohe und regelmäßige natürliche Nährstoffzufuhr.
Kein Entsorgen des Rasenschnitts nötig.
Beeinflusst den Boden positiv. Rasen ist resistenter gegen Trockenheit.
Nachteile Mulchen
Auf schweren, schattigen oder feuchten Böden besteht eine höhere Gefahr für Moos- und Bodenfilzbildung.
Bei sehr sandigen, stark ausgetrockneten Böden ist Mulchen nicht gut geeignet.
Es muss häufiger gemulcht als nur gemäht werden.
Unmittelbar danach kein sauberes Rasenschnittbild.
Tipp 1:
Das Mulchen ersetzt das Düngen nur zum Teil. Wenn Sie Ihren Rasen mulchen, können Sie weniger regelmäßig oder in kleineren Mengen düngen, aber Sie sollten nicht ganz darauf verzichten.
Tipp 2:
Optimal ist eine Kombination aus Mähen und Mulchen. Entscheiden Sie daher am besten gezielt, wie Sie vorgehen.
Tipp 3:
Helfen kann Ihnen dabei ein Rasenmäher, der beides kann: Mähen mit Auffangkorb, um das Rasenschnittgut leicht einsammeln und entsorgen zu können, und der sich auf Mulchfunktion mit Hilfe eines Mulchkits umrüsten lässt, weil er das Schnittgut dann fein häckseln kann und gleichmäßig auf der Rasenfläche verteilt.
Wichtig beim Mulchmähen: Mähmulchen Sie möglichst, wenn das Gras trocken ist. Klappt das nicht, fahren Sie langsamer, und schneiden Sie weniger tief ab. Arbeiten Sie mit gut geschärften Messern und mit höchster Drehzahl. Die Mähbahnen sollten überlappend sein, und die Mährichtung sollte variieren, damit die einzelnen Grashalme besser erfasst und verteilt werden können. Sehr hohen Rasen am besten stufenweise mähmulchen. Das Mähgehäuse von Schnittgutresten regelmäßig befreien, damit sich keine Grasreste in den Messern festsetzen.
Schließen Sie den Nährstoffkreislauf entweder durch Mulchen, indem Sie die nährstoffhaltigen organischen Abschnitte auf Rasen, Beeten & Co. fein gehäckselt über die Oberfläche wieder zuführen. Oder: Sparen Sie sich durch das Anlegen eines Komposthaufens im Garten den Transportweg für die Entsorgung des Rasenschnitts sowie gekauften Düngers, wenn Sie den Rasen nicht mulchen möchten, und kompostieren Sie diesen selbst zum späteren Düngen von Gemüse, Pflanzen und Blumen in Ihrem Garten.
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